Evakuierung Frankfurt – Größter Bombenfund
Frankfurt, 3. September 2017 – In Frankfurt am Main (Hessen) wird heute am Sonntag eine Weltkriegsbombe entschärft, die etwa 1,8 Tonnen wiegt. Rund 70.000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Auch Krankenhäuser und Altenheime sind betroffen.
Wegen der Entschärfung der am Universitäts-Campus Westend entdeckten Luftmine müssen am Sonntag fast 70.000 Bürger ihre Häuser und Wohnungen verlassen. „Wir gehen von ungefähr 69.000 Betroffenen aus”, sagte Frankfurts Polizeisprecher Alexander Kießling.
“Wir haben große Sorge, dass es Menschen gibt, die unsere Warnung nicht ernst nehmen“, sagte Ordnungsdezernent Markus Frank (CDU) auf einer Pressekonferenz. Der Kampfmittelräumdienst kann erst entschärfen, wenn die Polizei sicher ist, dass sich niemand mehr im 1,5 Kilometer weiten Evakuierungsradius aufhält. Wen die Polizei nach 8 Uhr noch antrifft, dem erteilt sie einen Platzverweis – oder nimmt ihn gleich mit.
Der Zeitplan sieht bislang so aus: Ab 6 Uhr bis 8 Uhr Evakuierung. Bis 12 Uhr Kontrolle durch die Polizei. Nur wenn das Sperrgebiet menschenleer ist, beginnt der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung, die bis 16 Uhr dauern soll. Zwischen 18 und 20 Uhr sollen die Bewohner zurückkehren dürfen.
Wo ist die Sperrzone?
Sie wird am Sonntag ungefähr im Umkreis von 1,5 Kilometern um den Fundort der 1,8 Tonnen schweren Luftmine mit 1,4 Tonnen Sprengstoff eingerichtet. Bis spätestens 8 Uhr sollten alle Anwohner das Sperrgebiet verlassen haben. Dann kontrolliert die Polizei, ob sich wirklich niemand mehr dort aufhält, unter anderem hilft dabei ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera. Tausende Beamte und Helfer von Technischem Hilfswerk und anderen Rettungsorganisationen werden im Einsatz sein. Wer sich weigert, wird notfalls von Polizisten zum Verlassen der Zone gezwungen. Auch die etwa 100 Gäste eines Luxushotels müssen weichen. Ihnen werde angeboten, bereits am Samstagabend in andere Hotels der Accor-Gruppe umzuziehen, hieß es von der Hotelleitung.
Was passiert, wenn die Entschärfung schiefgeht?
„Wir gehen fest davon aus, dass die Bombe planmäßig entschärft wird“, erklärt die Feuerwehr. Doch auch für den gegenteiligen Fall seien alle vorbereitet. „Der Sachschaden wird hoch sein; Personenschaden haben wir dann durch die Evakuierung verhindert.“
Haus- und Autobesitzer müssen sich über Sachschäden keine großen Sorgen machen. Kriegsschäden, und dazu gehört auch ein explodierter Blindgänger sieben Jahrzehnte später, sind zwar eigentlich nicht versichert. Dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zufolge werden solche Schäden in der Regel aber über die Hausratversicherung abgedeckt. „In der Vergangenheit haben die Versicherer solche Schäden immer übernommen“, heißt es. Mögliche Schäden an geparkten Autos ersetze die Teilkaskoversicherung.
Newslinks:
https://deutsch.rt.com/newsticker/56523-wohl-grosste-evakuierung-nachkriegsgeschichte-70000/
https://www.polizei.hessen.de/Dienststellen/Polizeipraesidium-Frankfurt/
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